
„der reisende kastanienbaum“ (robert minopulos)
ein dünner stamm kastanie
 der hatte niemals diesen traum
 bei dem er eine reise macht
 wie nie vor ihm ein andrer baum
ein kleiner junge bäumelieb
 spazierte froh am waldesrand
 sah sich gern nach pflanzen um
 liebte sehr dies grüne band
der dünne stamm kastanie
 erfreute sich am waldesglück
 jeden tag der sommer war
 wuchs er mehr – ein kleines stück
der junge wollte grün bei sich
 grüne räume auch zu haus
 als er dann die kastanie sah
 grub er sie ganz einfach aus
der dünne stamm kastanie
 der ging ganz langsam durch den wald
 getragen von den kinderhänden
 erreichte er die stadt recht bald
der junge holte einen topf
 den grünen freund den hat er nun
 gab ihm einen hellen platz
 wollte alles für ihn tun
der dünne stamm kastanie
 erfreute sich am neuen ort
 sah sich all das fremde an
 wollte jetzt nie wieder fort
der junge der kam jeden tag
 brachte wasser für den baum
 erzählte ihm von seinem tag
 erzählte ihm von jedem traum
der dünne stamm kastanie
 wollte gerne alles hören
 leider hat etwas gefehlt
 begann sein wachsen stark zu stören
der junge sah den kranken freund
 und dachte an den waldesrand
 den platz mit all den andern pflanzen
 wo er den baum einst für sich fand
der dünne stamm kastanie
 der wanderte ein zweites mal
 atmete die reiseluft
 sah dort die welt gemacht aus stahl
der junge grub den baum dann ein
 wo er davor zuhause war
 auch ohne sich ein haus zu teilen
 als freunde bleiben sie ein paar
ein grosser baum kastanie
 der reiste einst mit kinderkraft
 hat dadurch sehr viel erlebt
 hat nie ein anderer baum geschafft
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